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1331. Dezember 13. Prag (dat.).

b. Lucie.

Boleslaw, Wenzel und Ludwig, Herzöge von Schlesien und Herren zu Liegnitz, bekennen, dass sie mit Rath ihrer Getreuen ihre Lande und Städte Liegnitz mit der Burg daselbst, Goldberg, Haynov mit anschliessender Burg, Brieg mit der Burg, Olow (Ohlau), Grottkau, Nempcz (Nimptsch) mit der Burg, Namzslaw (Namslau) mit der Burg, Beroltstat (Bernstadt) mit der Burg, Chreuczpurg mit der Burg, Bitschin (Pitschen), Lantsperg und Chunczenstat (Konstadt) mit der Burg, die Schlösser Choczenow (Kotzenau) und Tyefense (Tiefensee, Kr. Nimptsch) mit allen Territorien und Zugehörungen, so wie sie dieselben von ihren Vorfahren her frei von jeder Dienstbarkeit besitzen, ihrem Schwager Johann, König von Böhmen und Polen, Grafen von Luxemburg, vor der Domkirche zu Lehen aufgelassen haben, und dass derselbe sie und ihre Erben als Vasallen des Königreichs Böhmen aufgenommen und ihnen ihre Besitzungen zu Erblehen in männlicher Erbfolge verreicht hat. Wollen sie eins von ihren Besitztümern verkaufen, so darf dies nur an jemanden geschehen, der bereit ist, das Besitzthum vom König von Böhmen zu Lehen zu nehmen, im anderen Fall haben sie es dem König selbst anzutragen. Sie befehlen daher allen ihren Vasallen und Unterthanen, falls ihr männlicher Stamm aussterben sollte, dem König und seinen Erben als ihren wahren und natürlichen Herren nach der Gewohnheit der Getreuen Polens zu gehorchen.

Z.: Nanker Bischof von Breslau, Witko Bischof von Meissen, die Herzöge Heinrich von Breslau, Wladislaw von Beuthen, Heinrich, Konrad und Johann von Glogau, Bolko von Falkenberg, die neben den Siegeln Herzog Boleslaws und Herzog Wenzels ihre Siegel angehängt haben, anstelle Ludwigs, der noch eines Siegels entbehrt.


Aus einem Transsumt in Wien v. J. 1426 abgedr. bei Grünhagen und Markgraf, Lehns- und Besitzurkunden Schlesiens etc. I, 306/307. Aeltere Abdrücke bei Ludewig, Reliqu. manuscr. V, 608; Lünig, Cod. dipl. I, 1006; Thebesius, Liegnitzer Jahrb. II, 176; Balbinus Miscell. Pars III, epist. 26, fol. 207 und Sommersberg, Script. rer. Sil. I, 898.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 22, 1903; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1327 - 1333. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.